Der SPD-Politiker Martin Schulz hält eine „Koalition der Willigen“ unter einzelnen EU-Staaten für sinnvoll. Im Tagesspiegel-Interview fordert er, dass Deutschland, Frankreich und Portugal bei der geplanten Umverteilung von 160.000 Flüchtlingen vorangehen sollen.
Vor dem EU-Gipfel am kommenden Montag hat der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, die Übernahme von gestrandeten Flüchtlingen aus Griechenland durch einzelne EU-Staaten gefordert. „Wenn wir 30.000 von den Flüchtlingen, die sich jetzt in Griechenland stauen, verteilen würden, wäre das eine enorme Entlastung für das Land“, sagte der SPD-Politiker dem Tagesspiegel am Sonntag. Schulz sprach sich dafür aus, in der Flüchtlingskrise eine „Koalition der Willigen“ unter den EU-Staaten in Betracht zu ziehen. „Wenn wir nicht sicher sein können, dass alle mitarbeiten, dann können wir ja nicht so weitermachen wie bisher“, sagte er. Der EU-Parlamentschef regte an, dass Deutschland, Frankreich und Portugal bei der geplanten Umverteilung von 160.000 Flüchtlingen aus Griechenland und Italien in der EU vorangehen und die Hälfte der Schutzsuchenden übernehmen sollten. „Die restlichen 80.000 unter den übrigen Mitgliedstaaten zu verteilen, sollte kein Problem darstellen“, so Schulz.
VON ALBRECHT MEIER UND HANS MONATH